Lösung zu Präzession der Erde

Aus SystemPhysik
Version vom 23. Juni 2010, 14:41 Uhr von Thomas Rüegg (Diskussion | Beiträge)
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Die Erde rotiert mit einer Winkelgeschwindigkeit ωE = 2 * π / (23h 56min 4s) = 7.29 10-5 s-1. Das zugehörige Massenträgheitsmoment beträgt JE = 2/5 * 5.974·1024 kg * (6.371·106 m)2 = 9.70 1037 kgm2.

  1. Die Erde hat gegenüber dem Weltraum eine Rotationsenergie von Wrot = JE / 2 * ωE2 = 2.58 1029 J. Vergleicht man diesen Wert mit dem jährlichen Energiebedarf der Menschheit von etwa 5 1020 J, erscheint diese Energie beinahe unerschöpflich zu sein. Damit aber die Rotationsenergie der Erde in einem Prozess freigesetzt werden kann, müsste der zugehörige Drehimpuls an ein zweites System abfliessen können. Dieses zweite System existiert und besteht aus Erde und Mond (Bahndrehimpuls). Der zugehörige Prozess heisst Gezeitenreibung. Die Gezeitenreibung ist - wie der Name sagt - äusserst dissipativ. Zudem kann nicht der gesamte Drehimpuls der Erde in Bahndrehimpuls Erde-Mond übergehen, weil die Erde am Schluss synchron mitrotiert.
  2. Die Erde speichert einen Drehimpuls LE = JE * ωE = 7.07 1033 Nms.
  3. Die Erdachse präzessiert mit einer Winkelgeschwindigkeit von ωP = 2 * π / (25'920 y * 365 d/y * 24 h/d * 3600 s/h) = 7.69 10-12 s-1.
  4. Die Parallelkomponente des Drehimpulses der Erde (rotierende Komponente) hat einen Betrag Ln = sin(23.44°) * LE = 2.81 1033 Nms. Multipliziert man diesen Wert mit der mittleren Winkelgeschwindigkeit der Präzession erhält man ein Drehmoment von 2.16 1022 Nm. Ersetzt man das Drehmoment durch ein Kräftepaar, das am Umfang der Erde angreift, ergibt sich eine Kraft von 1.70 1015 N.

Aufgabe