Biegemomentenverlauf

Fliesst in einem langen, dünnen Bauteil (Balken, H-Träger, Hohlträger) Drehimpuls quer zu seiner Bezugsrichtung, wird das Bauteil auf Biegung beanstprucht. Die Stärke des Drehimpulsstromes bezüglich eines Querschnitts nennt man Biegemoment. Folglich beschreibt der Biegemomentenverlauf die Stärke des Drehimpulsstromes längs des Bauteils. Der Drehimpuls kann über die Oberfläche (reines Drehmoment) oder über eine Quelle zugeführt werden. Drehimpulsquellen werden durch quer fliessende Impulsströme erzeugt.

Belastung, Querkraft- und Biegemomentenverlauf

Das Bild zeigt einen Balken, der an zwei Stellen aufliegt und durch eine "Punktlast" und eine "Flächenlast" beansprucht wird. Die Belastung des Balkens kann ohne Kenntnis des Materials und des Querschnitts berechnet werden, weil das Problem statisch bestimmt ist. Der durch die beiden Lasten zugeführte Impuls (Vertikalkomponente) muss vom Balken an die beiden Lager weg geführt werden. Dabei induziert der Impuls überall dort, wo er quer zu seiner Bezugsrichtung strömt, Quellen oder Senken des Drehimpulses (Komponente normal zur skizzierten Ebene). Weil der Drehimpuls den Balken weder in Rotation zu versetzen mag noch verlassen kann, müssen die Quellen und Senken gleich stark sein. Der von den Quellen zu den Senken fliessende Drehimpulsstrom heisst - wie schon erwähnt - Biegemomentenverlauf.

Das zweite Teilbild zeigt die Stärke des quer fliessenden Impulsstromes (Querkraftverlauf) und das dritte die Stärke des quer fliessenden Drehimpulsstromes (Biegemomentenverlauf).